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Webanalyse

Halid Osmaev

Halid

Osmaev

veröffentlicht am:

16.07.2025

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Server Side Tracking - Ein Überblick

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Server Side Tracking (serverseitiges Tracking) ist der neue Standard. Ein wichtiger Vorteil ist die Kontrolle, die über den Datenfluss gewährleistet wird, insbesondere der Nutzerdaten. In diesem Artikel gehen wir auf das Thema Server Side Tracking am Beispiel des Google Tag Managers ein und besprechen die Vorteile sowie, welche Nutzerdaten dabei gesendet werden.

Doch erstmal die wichtige Frage:

Was ist serverseitiges Tracking?

Kurz gesagt: Server Side Tracking ist eine Methode der Datenerfassung, bei der die Tracking-Informationen nicht im Browser von Nutzer*innen, sondern direkt über den Server des Website-Betreibers verarbeitet und erst anschließend an Analyse- oder Marketing-Tools weitergeleitet werden.

Die herkömmliche Tracking-Methode ist das Client Side Tracking (CTS), bei dem ein Code Snippet in die Seite eingebunden wird, zum Beispiel über den Google Tag Manager. Dieses sendet die Ereignisdaten direkt an Third Party Services wie Google Analytics 4, Meta Ads usw.

Dabei ist die Kontrolle über die gesendeten Nutzerdaten (IP-Adresse, demografische Daten, etc.) begrenzt auf die Anpassungen, die uns von dem Tool angeboten werden.

Zudem wird meist ein Third Party Cookie gesetzt, was zur Folge hat, dass das Tracking an Datenmenge sowie -qualität verliert.

 

Vergleichende Grafik zwischen Client- und Server-Side-Tracking | internetwarriors GmbH

Abbildung 1: Vergleich Client-side und Server-side tagging

Beim Server Side Tracking (SST) hingegen werden jegliche Daten zuerst an einen eigenen Server gesendet, auf dem zum Beispiel der Server Side Google Tag Manager läuft. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass auf der Website bei den Nutzer*innen kein ungewollter Datentransfer stattfindet. Dieser findet dann erst im Google Tag Manager Server Side statt. Dies kann dann aber durch klare Einsicht der Daten, sowie weitere Konfigurationsmöglichkeiten wie Transformatoren, auf einen datenschutzkonformen Standard angepasst werden.

Server Side Tracking vs. Client Side Tracking

Das herkömmliche Client Side Tracking (CST) ist nach wie vor weit verbreitet, stößt jedoch zunehmend an seine Grenzen. Beim CST werden Tracking-Skripte direkt im Browser der Nutzer*innen ausgeführt, wodurch Daten wie Seitenaufrufe, Klicks oder Conversions an Drittanbieter-Tools gesendet werden. Dieses Vorgehen ist allerdings sehr anfällig für moderne Tracking-Schutzmaßnahmen wie Ad Blocker, VPNs, intelligente Tracking Prevention (ITP) in iOS/Safari sowie diverse Datenschutzrichtlinien.

Im Gegensatz dazu setzt Server Side Tracking (SST) wie oben beschrieben auf einen anderen Ansatz: Die Tracking-Daten werden nicht mehr direkt vom Browser an externe Tools gesendet, sondern zuerst an den eigenen Server. Dieser fungiert als Proxy oder zentrale Datendrehscheibe, über die alle Tracking-Anfragen laufen. Die Serveranfrage wird dabei ähnlich wie eine API-Request behandelt und ist somit deutlich weniger anfällig für Blockierungen. Außerdem erfolgt die gesamte Datenverarbeitung innerhalb der eigenen Infrastruktur, was das Risiko im Umgang mit Datenschutzbehörden erheblich reduziert.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Nutzung von Cookies: Während Client Side Tracking auf Third Party Cookies setzt – die zunehmend von Browsern blockiert werden –, arbeitet Server Side Tracking bevorzugt mit First Party Cookies, die als vertrauenswürdiger gelten und stabiler sind.

Warum ist Server Side Tracking inzwischen Standard?

Während Client Side Tracking durch wachsende Einschränkungen zunehmend an Aussagekraft verliert, bietet Server Side Tracking eine zukunftssichere, performante und datenschutzfreundliche Alternative – mit deutlich höherer Datenqualität und Kontrolle für Unternehmen.

Die Vorteile von Server Side Tracking im Überblick:

  • Mehr Datenkontrolle: Im Gegensatz zu den Vorgaben von externen Tracking-Tags behalten Unternehmen mit SST die vollständige Kontrolle über die erhobenen Daten.

  • Höhere Datenqualität: SST kann Ad Blocker und Tracking-Schutzmaßnahmen oft umgehen, was erfahrungsgemäß zu mindestens 12 % mehr Daten führt.

  • Performance-Vorteile: Anstatt viele einzelne Tracking-Tools direkt vom Browser aus anzusprechen, wird nur ein einziger Server kontaktiert – das schont Ressourcen und verbessert die Ladezeit der Website.

  • Datenschutzkonformität: Durch die ausschließliche Verarbeitung innerhalb der eigenen Serverstruktur kann besser auf gesetzliche Anforderungen reagiert werden.

Serverseitiges Tracking und Datenschutz-Bestimmungen

Server Side Tracking bietet nicht nur technische Vorteile, sondern auch eine deutlich bessere Ausgangslage in Bezug auf Datenschutzgesetze. Die wichtigsten gesetzlichen Regelungen im europäischen Raum sind die DSGVO, das TTDSG sowie das EU-USA Datenschutzabkommen. 

Ein Überblick:

Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass personenbezogene Daten – also solche, die auf eine reale Person zurückgeführt werden können, wie Name, E-Mail-Adresse oder IP-Adresse – nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Nutzer*innen (z.B. durch ein Cookie-Banner) erfasst und verarbeitet werden dürfen.

Sie gilt seit dem 25. Mai 2018 in allen Mitgliedstaaten der EU und bildet den zentralen rechtlichen Rahmen für den Umgang mit personenbezogenen Daten im europäischen Raum. Die DSGVO verpflichtet Unternehmen dazu, transparent zu informieren, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden und wie lange sie gespeichert bleiben. Zudem müssen Nutzer*innen jederzeit der Verarbeitung widersprechen oder ihre Einwilligung widerrufen können. Für das Tracking bedeutet das: Ohne eine klare und freiwillige Einwilligung dürfen keine Daten erhoben oder an Dritte weitergegeben werden – selbst wenn die Technik dies erlauben würde. Verstöße gegen die DSGVO können mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Server Side Tracking bietet hier den Vorteil, dass die Erhebung, Speicherung und Weitergabe der Daten zentral gesteuert und besser dokumentiert werden kann – was eine DSGVO-konforme Umsetzung erleichtert.

Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz (TTDSG)

Das TTDSG (Telekommunikation-Telemedien-Datenschutz-Gesetz) ergänzt die DSGVO speziell für Online-Dienste und schreibt vor, dass keine beliebigen Nutzerdaten, insbesondere durch Cookies oder ähnliche Technologien, ohne vorherige Zustimmung gespeichert oder ausgelesen werden dürfen. Das Gesetz ist am 1. Dezember 2021 in Kraft getreten und führt zentrale Datenschutzvorgaben aus der DSGVO und dem deutschen Telemediengesetz (TMG) sowie dem Telekommunikationsgesetz (TKG) zusammen. 

Für das Online-Tracking bedeutet das konkret: Bereits das Setzen eines Cookies, das nicht rein technisch notwendig ist, bedarf einer aktiven, informierten Einwilligung der Nutzer*innen, etwa über ein Consent-Banner. Tracking-Methoden, die ohne Zustimmung versuchen, Nutzerprofile zu erstellen – auch über Technologien wie Fingerprinting – sind nach dem TTDSG unzulässig. Damit verschärft das TTDSG die Anforderungen für datengestützte Online-Marketingmaßnahmen und unterstreicht die Notwendigkeit, Tracking datenschutzkonform und transparent zu gestalten – was sich mit Server Side Tracking deutlich besser kontrollieren lässt.

EU-USA Datenschutzabkommen

Besonders relevant für international tätige Unternehmen ist das neue EU-USA Datenschutzabkommen, das den transatlantischen Datentransfer erleichtert und seit Sommer 2023 gilt. Zuvor war es problematisch, personenbezogene Daten an US-Dienste zu senden, da US-Behörden laut Gesetz weitreichenden Zugriff darauf hatten. Das neue Abkommen schafft hier mehr Rechtssicherheit, wenn US-Dienste wie Google oder Meta eingesetzt werden – allerdings nur, wenn die Dienste nach dem neuen Rahmen zertifiziert sind.

Dies sind nur einige der Gesetze, die das Tracking betreffen. Daher ist ein Verständnis über die Nutzerdaten wichtig.

Zusammenfassung: Warum bietet Server Side Tracking mehr Datenschutzkonformität?

Durch Server Side Tracking kann die gesamte Datenverarbeitung zunächst über die eigene Serverinfrastruktur laufen. Das bedeutet: Es wird nicht direkt bei den Nutzer*innen getrackt, sondern erst nach ausdrücklicher Einwilligung und unter voller Kontrolle der Datenverarbeitung auf dem eigenen Server. Dadurch lassen sich die Anforderungen der Datenschutzgesetze besser umsetzen, etwa durch gezielte Anonymisierung, Pseudonymisierung oder durch Einschränkung der Datenweitergabe an Dritte.

Insgesamt ermöglicht Server Side Tracking einen datenschutzkonformeren Umgang mit Nutzerdaten, da Unternehmen den Überblick und die Kontrolle behalten – was unter den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen unerlässlich ist.

Welche Nutzerdaten werden beim Server Side Tracking gesendet?

Die gute Nachricht: Das absolute Minimum.

Was bedeutet das? Am Beispiel des Google Tag Managers: Wenn ein Event auf der Seite, wie z.B. ein Klick, ausgelöst wird, dann wird eine HTTP Anfrage an den Server Side Google Tag Manager gesendet. Hierbei werden natürlich die Informationen eines HTTP-Headers mitgesendet.
Diese beinhalten unter anderem:

  • Zeit

  • IP-Adresse

  • Seiten URL

  • Ungefährer Ort (durch IP-Adresse)

  • Betriebssystem

  • Browser

  • Auflösung

  • Gerät

Zusätzlich existieren weitere Parameter, die sich speziell auf die Konfiguration beziehen. Detaillierte Informationen dazu finden sich in der Dokumentation unter [https://developer.mozilla.org/en-US/docs/Web/HTTP/Headers].

Hinzu kommen noch vom Google Tag automatisch erfasste Parameter für Kampagnenoptimierung. Diese beinhalten:

  • utm_source

  • utm_medium

  • utm_campaign

  • utm_content

  • utm_term

  • sowie die Click ID

Es sollte weiterhin darauf geachtet werden, welche Daten bei der Konfiguration vom Google Tag Manager benutzerdefiniert mitgesendet werden.

Im serverseitigen Google Tag Manager können Nutzer*innen durch die Verwendung von Transformatoren gezielt konfigurieren, welche spezifischen Daten in welcher Form weitergeleitet werden sollen und welche zurückgehalten werden.

Für eine datensichere Implementierung sollte das Fazit jedoch lauten:
Tracke nur so viele Daten wie benötigt werden”.

Das Tracking auf das Nötigste zu begrenzen, ohne selbst Nachteile in Kauf zu nehmen, ist hierbei die Herausforderung.

Wir richten korrektes serverseitiges Tracking für dich ein

Die Internetwarriors sind ein Team von Expert*innen in den verschiedenen Bereichen des Online Marketings. Einer unserer Schwerpunkte liegt auf dem Bereich Webanalyse und Server-Side Tracking (SST). Mit umfassender Fachkenntnis und einem tiefgreifenden Verständnis für die neuesten Trends und Technologien in der digitalen Analytik bieten wir maßgeschneiderte Lösungen, um die Online-Präsenz unserer Kunden zu optimieren.

Damit sind wir ein wertvoller Partner für dich, wenn du professionelles Tracking einrichten möchtest, das dir alle Daten liefert, die du für strategische Entscheidungen und das Monitoring deiner Online Marketing Aktivitäten benötigst.

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Halid Osmaev

Halid

Osmaev

Halid Osmaev ist seit August 2021 bei den internetwarriors in der Webanalyse mit dabei. Dank umfangreichen Kenntnissen in der IT und Mathematik kann er Ihnen in einfachen bis hin zu den komplexesten Themen der Webanalyse tatkräftig Unterstützung leisten. Sei es beim Einrichten einer einfachen Trackinginfrastruktur bis hin zu einer tiefergehenden Analyse der Unternehmensprozessen.

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