Blogbeitrag
Webanalyse
Nadine
Wolff
veröffentlicht am:
14.05.2019
Erste Schritte mit Google Data Studio
Inhaltsverzeichnis
Google Data Studio – die neue Generation der Auswertung
Auswertungen, die plausibel und valide erstellt werden, sind die Basis für Handlungsempfehlungen. Zudem werden im Reporting Erfolge oder Misserfolge aufgezeigt und Entwicklungen nachvollzogen. Fragen zum Rücklauf auf eine Artikelveröffentlichung oder zu den Verkaufszahlen im Online Shop können in Berichten zusammengefasst und visualisiert werden. Mit dem Google Data Studio haben Sie die Möglichkeit, Ihren Marketing Report mit Zahlen aus unterschiedlichen Quellen in ein Dokument zusammenzufügen und individuell zu gestalten.
Google Data Studio – Verwaltung aller Zahlen in einem Tool
Bereits seit Ende 2016 ist das Google Data Studio als praktisches Tool der Google Marketing Plattform verfügbar. Die Möglichkeit, mehrere Datenquellen in einem Bericht zu integrieren, erleichtert dabei die Erstellung umfangreicher Reportings. Wer derzeit noch sein Reporting mit unterschiedlichen Daten selbst vervollständigt, dem wird durch das Google Data Studio die mühevolle Arbeit über den Zwischenschritt in Excel oder anderen Tabellenkalkulationsprogrammen abgenommen.
Auch wenn wir im Folgenden nur einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten des Google Data Studios geben, sollten Sie wissen, dass nicht nur Werte aus Google Analytics und Google Tabellen, sondern genauso, auch aus folgenden Quellen importiert werden können:
Abb. 1: Screenshot der verfügbaren Datenquellen in Google Data Studio durch Google-Connectors im Überblick.
Derzeit bietet Google Data Studio die Möglichkeit mit Hilfe von einem der 18 Google-Connectors eine Verbindung mit einer bestimmten Datenquelle (z.B. Google Analytics oder Google Ads) herzustellen und deren Daten ohne weiteren Aufwand im Bericht zu integrieren.
Darüber hinaus bieten im Community-Connectors-Programm weitere 126 Partner-Connectors zusätzliche Optionen zum Datenimport. Anders als die Google-Connectors werden die Partner-Connectors als Teil des Open-Source-Projekts von Data Studio-Partnern erstellt und bereitgestellt.
Legen Sie los und erstellen Sie Ihren individuellen Bericht
Wenn Sie mit dem Data Studio beginnen möchten, rufen Sie die Webseite „https://datastudio.google.com“ auf und melden Sie sich mit Ihrem Google-Account an. Die einzige Voraussetzung zur Nutzung ist der Besitz eines bestätigten Google Kontos.
Es öffnet sich folgende Seite, bei der Sie über den Klick auf das Plus einen neuen Bericht erstellen können.
Abb. 2: Einen neuen Bericht im Google Data Studio erstellen.[/caption]
Es wird nun eine leere Seite angezeigt, die nun mit den gewünschten Informationen befüllt werden kann.
Datenquelle konfigurieren
Bevor Sie mit der Auswahl der Datenquelle beginnen können, müssen Sie in den Bearbeitungsmodus wechseln, denn nur dann können Sie auch auf der Seite arbeiten. Die Abbildung 3 zeigt, über welchen Button Sie in den Bearbeitungsmodus gelangen.
Abb. 3: Button zum Wechsel in den Bearbeitungsmodus.
Anschließend können sie die zu nutzende(n) Datenquelle(n) auswählen. Klicken Sie dazu am unteren rechten Bildschirmrand auf NEUE DATENQUELLE ERSTELLEN, sodass sich ein neues Feld öffnet, das Ihnen eine Auswahl der verschiedenen Datenquellen aufzählt, die Sie nutzen können.
Bei der Verknüpfung mit den Daten aus anderen Google Tools (z.B. Google Analytics) ist darauf zu achten, dass Sie mit dem Google Account, mit dem Sie sich für das Data Studio eingeloggt haben, auch im entsprechenden Tool Administratorrechte besitzen.
Eine zweite mögliche Variante ist die Verknüpfung mit einer Google Tabelle. Auch der Upload einer Tabelle aus Google Drive ist problemlos möglich, wenn die Google-Mailadressen übereinstimmen oder Freigaben zur Bearbeitung erteilt wurden.
Dafür klicken Sie wie im Schritt zuvor auf NEUE DATENQUELLE ERSTELLEN, wählen jedoch diesmal Google Tabellen als Datenquelle aus. Anschließend wird Ihnen eine Übersicht der verfügbaren Tabellen angezeigt. Wählen Sie die Tabelle aus, die Sie für die Berichtserstellung nutzen möchten. Ist die gewünschte Datenansicht bzw. das gewünschte Tabellenblatt ausgewählt, bestätigen Sie dies über den blauen VERBINDEN Button am oberen rechten Bildschirmrand.
Im nächsten Schritt sehen Sie eine Tabelle, die alle gefundenen Dimensionen und Metriken umfasst. Sie können hier zusätzliche Felder für berechnete Messwerte hinzufügen oder die angezeigten Felder individuell umbenennen.
Bei Tabellen sollten Sie darauf achten, dass Sie eine Spalte beinhaltet, die die Überschrift „Datum“ hat und darunter die Daten/Tage auflistet. Bei der Konfiguration einer Tabelle als Datenquelle ist dringend darauf zu achten, dass das Datumsformat korrekt angegeben wird, damit dieses für die Einstellung eines individuellen Zeitraums korrekt gelesen und der Filter die richtige Anwendung findet. Dies könnte folgendermaßen aussehen:
Abb. 4: Das Datumsformat muss richtig gesetzt werden, damit dieses genutzt werden kann.
In dem obigen Beispiel handelt es sich um einen Export aus Sistrix, der die Entwicklung indexierter URLs darstellt.
Nach der Überprüfung der Dimensionen und Metriken können Sie die Auswahl mit dem blauen ZUM BERICHT HINZUFÜGEN Button bestätigen.
Die erweiterten Funktionen werden Sie dann individuell und Schritt für Schritt testen können. Bei der Nutzung von Tabellen sollten Sie jedoch etwas genauer kontrollieren, dass die Spalten und die darin enthaltenen Werte korrekt angezeigt werden. Nachdem Sie nun die Quellen für den Bericht aktiviert haben, bekommt Ihr leeres Blatt ein dezentes Karomuster, welches lediglich zur Bearbeitung dient und später ausgeblendet wird. Sie können nun loslegen und Ihr Reporting zusammenstellen.
Zusammenführen von Daten
Neben der Verwendung einzelner Datenquellen bietet das Google Data Studio auch die Option Daten mehrerer Datenquellen zusammenzuführen.
Abb. 5: Screenshot zusammengesetzter Daten, die den Zusammenhang zwischen Nutzern und Bevölkerungszahlen einer Region darstellt. Quelle: https://datastudio.google.com/
Um Daten aus mehreren Datenquellen zusammenzuführen, wählen Sie unter dem Menüpunkt Ressource den Punkt Zusammengeführte Daten verwalten. Im neu geöffneten Fenster wählen Sie nun DATENANSICHT HINZUFÜGEN. Anschließend wählen Sie die gewünschten Datenquellen und einen Join-Schlüssel aus. Der Join-Schlüssel beschreibt hierbei einen Satz von Dimensionen, die die gewählten Datenquellen gemeinsam haben und ist Voraussetzung für das Zusammenführen der Daten.
Der Vorteil zusammengeführter Daten liegt darin, dass sich ohne ein vorheriges Bearbeiten der Daten in anderen Programmen wertvolle Beziehungen zwischen verschiedenen Datensätzen erkennen lassen können.
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Auswahl einiger Elemente
Im Data Studio werden dem Nutzer mehrere Elemente zur Visualisierung der Daten zur Wahl gestellt, die für den Bericht genutzt werden können:
Abb. 5: Hinzufügen von Diagrammen im Data Studio[/caption]
Unter dem Punkt Diagramm hinzufügen lassen sich unter anderem Linien-, Balken- oder Tortendiagramme einfügen. Klicken Sie auf eines der Elemente, um es in den Bericht einzufügen. Das ausgewählte Diagramm wird anschließend mit vordefinierten Achsen erzeugt und erscheint im Bericht.
Bei einem Zeitreihendiagramm werden standardmäßig die Anzahl der Sitzungen bezogen auf die vergangenen Tage bzw. einem festgelegten Zeitintervall abgebildet, wenn als Quelle eine Datenansicht von Google Analytics ausgewählt ist.
Abb. 6: Zeitreihendiagramm Standardeinstellung
Über die Punkte an den Seiten und Ecken können Sie das Diagramm auf die gewünschte Größe ziehen. Am rechten Bildschirmrand haben Sie in zwei Reitern die Möglichkeit, die Darstellung des Diagramms inhaltlich- und optisch anzupassen.
Folgende Möglichkeiten werden Ihnen im Bereich Daten angeboten:
Diagramm – ermöglicht es Ihnen, den Diagrammtyp erneut zu ändern.
Datenquelle – bei mehreren konfigurierten Datenquellen können Sie diese hier nochmal verändern.
Dimension – Ändern Sie hier die Dimension der x-Achse.
Messwert – Ändern Sie hier die Metrik der y-Achse.
Sortieren – Sollten Sie ein Balkendiagramm gewählt haben, können Sie es nach dem Messwert oder der Dimension sortieren lassen.
Standardzeitraum – Auswahl des zu betrachtenden Intervalls.
Filter – Hier können Sie individuelle „Einschließen“- und „Ausschließen“-Filter erstellen und kombinieren.
Google Analytics Segment – aktivieren Sie hier Segmente, die standardmäßig eingerichtet sind oder individuell in Analytics eingerichtet wurden.
Im Bereich Stil können Sie die optische Darstellung ändern. Dazu gehört:
Farbe und Dicke der Linie,
Ob eine Trendlinie angezeigt werden soll,
Darstellung, wenn Daten in der Reihe fehlen,
Platzierung der Legende,
Einstellungen für die Raster- und Achsendarstellung,
Darstellung und Farbe vom Hintergrund und dem Rand des Diagramms.
Damit kennen Sie nun die wichtigsten Einstellungsoptionen, um den Inhalt und die Darstellung der Elemente anpassen zu können.
Weitere wichtige Symbole finden Sie direkt in der Leiste unterhalb des Menüs:
Abb. 7: Text, Bild und Zeitraum einstellen
Dabei haben die Symbole, von links nach rechts betrachtet, folgende Funktionen:
Kalenderblatt
Das erste Symbol in Abb. 7 ist das Kalenderblatt und ist damit eines der wichtigsten Symbole, um mit dem Data Studio ein zeitgebundenes Reporting zu errichten. Zwar haben Sie für das Diagramm oder die Tabelle bereits einen Standardzeitraum eingerichtet, doch über dieses Zusatzelement können Sie, wie auch bei Google Analytics, einen speziellen Zeitraum auswählen.
Abb. 8: Zeitraum auswählen
Abb. 9: Den zu betrachtenden Zeitraum einstellen
Nach der Anpassung des Zeitraums, welches nur geht, wenn Sie nicht im Bearbeitungsmodus sind, passen sich alle Zahlen und Darstellungen auf der Seite automatisch an.
Filtersteuerung
Mit Hilfe der Filtersteuerung können Sie einen oder mehrere Dimensionswerte auswählen, nach denen der Bericht gefiltert werden soll. Dies ist besonders hilfreich, wenn Sie zum Beispiel Datensätze auf bestimmte Länder beschränken wollen. In diesem Fall basiert die Filtersteuerung auf der Dimension „Land“.
Datenkontrolle
Wenn Sie das Symbol der Datenkontrolle auswählen, bietet sich dem Betrachter die Möglichkeit den Datensatz auszuwählen, der im Bericht verwendet werden soll.
Eingebettete URL
Durch dieses Symbol lassen sich schnell und einfach externe Inhalte in einem Bericht einbetten. Nachdem Sie auf das Symbol geklickt haben, öffnet sich ein weißes Fenster, dessen Größe Sie nach Belieben anpassen können. Im Fenster am rechten Bildschirmrand können Sie jetzt die die URL des externen Inhalts eingeben.
Text
Über dieses Symbol können Sie einen Text einfügen. Das ist hilfreich für kurze Erklärungen oder schlicht zum Einfügen einer Überschrift.
Bild
Mit dem Symbol (Berg auf dunklem Hintergrund), können Sie ein Bild einfügen. Definieren Sie zunächst den Platz auf dem Blatt und wählen Sie dann ein Bild aus Ihrer Ablage aus. Mit einem Firmenlogo wirkt Ihr Reporting professionell und besitzt einen Wiedererkennungswert.
Rechteck und Kreis
Die Symbole ermöglichen es Ihnen rechteckige oder runde Formen in den Bericht einzufügen. Das Rechteck eignet sich ideal als Hintergrundbanner für den Berichtsheader.
Abb. 10: Tabellen im Google Data Studio einfügen
Neben der Erstellung von Diagrammen ermöglicht der Punkt Diagramm hinzufügen auch die Erstellung von Tabellen. Sie fassen die Daten der gewählten Datenquelle automatisch zusammen. Dabei enthält jede Tabellenzeile eine Zusammenfassung für jede einzelne Kombination der festgelegten Dimensionen und Messwerte.
Data Studio-Tabellen können bis zu zehn Dimensionen und zehn Messwerte umfassen. Allerdings empfiehlt es sich diese Grenze nicht auszureizen, da es schwierig sein kann eine derart große Menge an Daten aussagekräftig darzustellen.
Abb. 11: Eine Data Studio-Tabelle mit der Dimension „Kampagne“ und den Messwerten „Conversions“ und „Kosten pro Conversion“
Tabellen sind somit ein nützliches Tool um Daten übersichtlich darzustellen und zu vergleichen. So lässt sich mittels der Data Studio-Tabelle in Abbildung 11 die Performance einzelner Google Ads Kampagnen, unter Berücksichtigung der Conversions und Kosten pro Conversion, vergleichen.
Weitere Seiten anlegen
Um einen aussagekräftigen und übersichtlichen Bericht zu erstellen, reicht eine Seite selten aus. Im Data Studio kann man unbegrenzt weitere Seiten einfügen, die dann wie zuvor beschrieben, befüllt werden. Es ist zu empfehlen, die Seiten nach bestimmten Kriterien zu füllen. Z.B.
Seite: Erfolge über SEO
Seite: Erfolge durch Google Ads
Seite: Sales
Die entsprechenden Inhalte sollten mit den Zielen und mit den definierten Kennzahlen übereinstimmen. Um neue Seiten zu erstellen, klicken Sie auf den Pfeil in der Navigationsleiste, der neben der Seitenanzahl steht und fügen Sie eine neue Seite hinzu.
Abb. 12: Seiten im Bericht anlegen
Den Bericht teilen oder speichern
Ist der Bericht fertiggestellt, können Sie diesen freigeben. Klicken Sie dazu auf das Personen Symbol neben dem BEARBEITEN Button und tragen Sie alle E-Mail-Adressen der Personen ein, denen Sie das Reporting freigeben wollen. Es ist ebenfalls möglich, den Link zu kopieren und individuell zu verschicken und sich diesen als Lesezeichen zu setzen.
Alle Personen, denen Sie über die Adresseingabe Zugriff gewähren, können den Bericht auch bearbeiten. Beim Versand des Links können Sie entscheiden, ob der Empfänger alle Berechtigungen erhält, oder lediglich befugt ist, den Bericht zu lesen.
Sollten Sie den Bericht nicht freigeben, sondern lieber als PDF weiterleiten wollen, können Sie unter dem Menüpunkt Datei den Bericht als PDF herunterladen.
Abb. 13: Einen Bericht als PDF speichern
Fazit
Die Handhabung im Data Studio ist sehr intuitiv. Die Symbole ähneln denen in anderen bekannten Google Diensten und Textbearbeitungsprogrammen. Mit Google Data können Sie mit nur wenigen Klicks Google Daten einsehen und anschließend die Daten visualisieren. Das Tool ermöglicht somit eine sowohl inhaltlich – als auch optisch hochwertige Datenvisualisierung.
Achten Sie dabei auf Ihre Zielgruppe. Welche Informationen möchte der Geschäftsführer aus der Analyse ziehen, welche Daten der E-Commerce-Beauftragte und welche Informationen werden im Marketing Report benötigt? Erstellen Sie individuell abgestimmte und gebrandete Berichte für die Abteilungen Ihrer Firma, die eigene Kontrolle oder für Ihren Kunden.
Was können wir für Sie tun?
Sie möchten sich intensiver mit dem Thema Webanalyse und deren Auswertung befassen? Dann stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
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Nadine
Wolff
Als langjährige Expertin im Bereich SEO (und Webanalyse) arbeitet Nadine Wolff seit 2015 bei den internetwarriors. Sie ist Teamlead im Bereich SEO & Webanalyse und begeistert sich für alle (teils schrägen) Neuerungen von Google und den anderen großen Suchmaschinen. Im Bereich SEO hat Nadine Fachartikel in der Website Boosting veröffentlicht und freut sich auf fachliche Workshops und einen nachhaltigen organischen Austausch.
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