Blogbeitrag
Social Media
Céline
Otto
veröffentlicht am:
28.07.2021
Teilen will gelernt sein – datenschutzkonforme Implementierung von Social Share Buttons
Inhaltsverzeichnis
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Wir stoßen im Internet häufig auf interessante oder lustige Beiträge, Artikel, Videos oder Bilder, die wir nicht für uns behalten wollen und gerne mit unseren Freunden über Social Media Kanäle teilen möchten. Doch ist das Verbreiten der Inhalte über den Share Button (Teilen Button) überhaupt datenschutzkonform?
Der erste Jahrestag der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) nähert sich mit großen Schritten und Webseiten wurden auf den neuesten Stand gebracht. Die Banner mit Cookie Hinweisen und Tracking Informationen gehören für uns mittlerweile zum Alltag, wobei diese Banner oft mitten auf der Seite auftauchen, relevanten Content verdecken und einfach nur als nervig wahrgenommen werden. Schnell wird irgendetwas geklickt, um wieder die gewünschten Informationen sichtbar zu haben.
Aber wie hat sich eigentlich das Verhalten der User generell entwickelt seit der DSGVO?
Achten Sie nun darauf, welche Inhalte Sie über die Social Media Seiten teilen?
Ist Ihnen aufgefallen, dass beim Ausfüllen von Formularen nun viel mehr Kontrollkästchen aktiviert werden müssen und dass Sie E-Mails mit langen Paragraphen über Datenschutzbestimmungen von E-Commerce Shops Ihrer Wahl erhalten?
Die DSGVO hat die Richtlinien für Social Media in der EU stark beeinflusst. Ein immer noch sehr wichtiger Punkt sind die Social Share Buttons auf den Webseiten. Hier tragen vor Allem auch die Webseitenbetreiber eine Mitverantwortung. Wie in der Vergangenheit oft festgestellt wurde, gehen die Social Media Plattformen wie z. B. Facebook nicht verantwortungsvoll mit persönlichen Daten um. Aus diesem Grund ist der Handlungsbedarf bei Webseitenbetreibern zwingend notwendig.
Im Folgenden sollen daher wichtige Parameter geklärt werden:
Ist der Einbau von Social Buttons unbedenklich?
Was steckt dahinter?
Ist die Implementierung auf meiner Webseite aus datenschutzrechtlichen Aspekten überhaupt erlaubt?
Wir versuchen alle diese Fragen zu beantworten und aufzuklären. Dabei zeigen wir Ihnen, wie Sie bedenkenlos eine Teilen Funktion auf Ihrer Webseite einbauen können
Teilen macht Spaß
Die Möglichkeit, Medieninhalte über digitale Kanäle zu teilen, gehört im Grunde zur Standardausrüstung von einem Blog oder einer Webseite. Der Schlüssel zur Verbreitung dieser Inhalte sind Social Media Kanäle. Ganz vorne dabei sind Facebook, Twitter und WhatsApp. Der Aufwand für das Teilen von Artikeln oder Bildern ist sehr gering. Es muss in der Regel nur ein Button gedrückt werden und schon wird die Reichweite erhöht. Aber welche Prozesse stecken eigentlich dahinter und wie kann so ein Button auf der Webseite integriert werden?
Share Button: Integration in WordPress oder anderen CMS
Der Einbau der Social Share Funktionalität über WordPress oder ein anderes Content Management System ist schnell gemacht, auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Funktionen. Es besteht die Option beispielsweise einen Counter (Web-Applikation zum Zählen von Klicks auf der Webseite) zu implementieren. Alternativ können sie auch als fixer Balken auf der Seite eingebaut werden. Die Plugins bieten viele verschiedene Möglichkeiten, welche sich in das Layout der Webseite integrieren lassen.
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Abb. 1: Verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten | Quelle: c’t Shariff[/caption]
Als Webseitenbetreiber hat man nicht nur eine Verantwortung über die Webseiteninhalte, sondern auch für die technischen Funktionen. Dabei sollte man darauf achten, dass die Integrationen auch datenschutzkonform sind. Dies ist bei vielen Plugins oder Extension, die einen unkomplizierten Einbau versprechen, trotz strenger DSGVO Bestimmungen noch immer nicht gegeben.
Diese Problematik steckt hinter den bunten Teilen Buttons
Man sollte genau darauf achten, welche Erweiterungen auf der eigenen Webseite implementiert werden. Im Hinblick auf die Social Media Buttons kommt es immer wieder zu Problemen, in denen der Browser persönliche Daten wie IP Adresse, Cookies und weitere Informationen an die sozialen Dienste schickt. Auch dann, wenn der Nutzer gar keine Teilen Funktion genutzt hat.
Dem liegt zugrunde, dass einige Buttons als iFrame eingebunden werden und damit gar nicht auf der eigenen Webseite liegen und dementsprechend Daten an Drittnutzer verschicken.
Weitere persönliche Daten des Users werden preisgegeben, indem er auf Webseiten unterwegs ist, während er bei Facebook, Instagram und Co. bereits eingeloggt ist. Somit bekommen die sozialen Dienste noch mehr Informationen von dem Nutzer zugespielt.
Aktuell steht die Frage im Raum, ob die Social Media Dienste, die Nutzer der Webseite oder die Betreiber der Webseite in die Verantwortung genommen werden soll. Hier steht eine gerichtliche Entscheidung noch aus.
Lösung für datenschutzkonforme Social Share Integrationen
Sie stellen sich nun sicherlich die Frage, wie kann ich einen Share Button regelkonform auf meiner Webseite integrieren? Folgende Lösungen bieten sich an.
Zwei-Klick Lösung
Die Zwei-Klick Lösung ist mittlerweile zwar veraltet, war allerdings eine Zeit lang auf vielen Webseiten etabliert. Nach der DSGVO ist diese Methode zur Nutzung von Social Share Buttons wieder beliebter geworden.
In diesem Fall werden Social Share Buttons beim ersten Klick überhaupt erst aktiviert. Vor dieser Aktivierung hat kein Datenaustausch stattgefunden. Erst, wenn der Nutzer das Häkchen setzt oder den Regler auf aktiv stellt, kann geteilt werden. Damit sind für das Teilen eines Beitrags zwei Klicks nötig. Diese Vorgehensweise soll den Nutzer der Social Media Buttons noch einmal bewusst machen, dass erst ein Austausch der Daten stattfindet, wenn dies aktiv erlaubt wird.
Abb. 2: Grafische Zwei-Klick Lösung
Einbindung mit dem Plugin Shariff
Shariff ist deutscher Herkunft und eines von vielen Plugins, die datenschutzkonformes Teilen und Liken ermöglichen. Die Verlagsgruppe Heise Medien GmbH hat die Lösung Shariff schon 2014 veröffentlicht und seitdem stetig weiterentwickelt. Viele Content Management Systeme bieten Shariff als Plugin/Modul oder Extension an. Shariff stellt somit neben der Zwei-Klick Lösung eine attraktive Lösung dar.
Wichtig ist, dass die Nutzer erst mit den sozialen Netzwerken in Verbindung treten, wenn sie aktiv werden. Die Kommunikation mit den sozialen Netzwerken wird über ein spezielles Skript gesteuert und dient sozusagen als Vermittler zwischen dem sozialen Kanal und dem Nutzer, der sich auf der Seite befindet.
Social Plugins nach der DSGVO
Seit dem 25. Mai 2018 ist der Umgang mit personenbezogenen Daten noch sensibler geworden und wird auch weiterhin unter die Lupe genommen. Es ist ratsam, genau zu prüfen, ob bei der Nutzung von Social Plugins sensible Daten weitergegeben werden. Da es sich bei diesen Daten neben Namen und Mailadressen sogar um IP Adressen handeln kann, sollte geprüft werden, inwiefern bei Social Plugins der Datenschutz greift oder ob Anpassungen notwendig sind. Die DSGVO hat Social Media an die Leine genommen. Um Ihren Usern eine datenschutzkonforme Webseite zur Verfügung zu stellen, sollten Sie schon ein kritisches Auge auf die korrekte Implementierung haben.
Wir bieten Ihnen hier keine rechtssichere Auskunft, sondern geben Ihnen lediglich Empfehlungen. Bei rechtsverbindlichen Aussagen rund um die Umsetzung der DSGVO empfehlen wir Datenschutzbeauftrage und Fachanwälte für Medienrechte zu kontaktieren. Auf unserem Blog finden Sie mehr Infos zum Thema DSGVO und E-Mail Marketing.
Was können wir für Sie tun?
Möchten Sie gerne auf Ihrer Webseite datenschutzkonforme Social Share Buttons einbinden, kontaktieren Sie uns. Wir stehen Ihnen gern beratend zur Seite.
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AUTOR*IN
Céline
Otto
Céline Otto ist seit April 2022 Teil des SEA-Teams der internetwarriors. Sie kennt sich bestens mit Social Media Marketing und Suchmaschinenwerbung aus und ist bei den neuesten Trends (nicht nur im Online Marketing) immer auf dem Laufenden. Egal, ob es darum geht, die Reichweite und Sichtbarkeit Ihres Unternehmens zu erhöhen oder neue Leads zu generieren - Celine ist mit vollem Einsatz dabei!
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