Blogbeitrag
SEO
Nadine
Wolff
veröffentlicht am:
18.11.2015
On Page Optimierung: So gelingt die 301 Weiterleitung
Inhaltsverzeichnis
Die 301 Weiterleitung übermittelt technisch gesehen den https-Statuscode 301 Moved Permanently. Mit diesem Befehl signalisieren Sie Suchmaschinen Bots und Webbrowsern, dass ein bestimmter Webseiteninhalt dauerhaft auf eine anderen URL verschoben wurde und zukünftig auf dieser Seite erreichbar ist. Wenn Sie allerdings planen, Inhalte nur temporär zu verschieben, dann sollten Sie 302-Weiterleitungen nutzen.
Warum Sie auf 301 Weiterleitungen setzen sollten
Die gute Nachricht gleich zu Beginn: 404 Fehlerseiten wirken sich laut Google nicht auf das Ranking einer Webseite aus. 404 Fehlerseiten haben im Netz eine sinnvoll Funktion und gehören zu einem gewissen Umfang dazu, so der Suchmaschinendienst. Nichtsdestotrotz sollten Sie Ihre 404 Fehlerseiten im Blick haben und versuchen, diese, sofern sinnvoll, auf eine andere Seite weiterzuleiten.
Doch wann sollten Sie auf 301 Weiterleitungen setzen? Diese Art der Weiterleitung macht besonders in drei Fällen Sinn. 1) Wenn sich die URL-Struktur einer Webseite ändert; 2) Wenn Sie einen Relaunch mit neuer URL-Struktur durchführen; und 3) Wenn sich der Domainname der Webseite ändert.
Der Vorteil von 301 Weiterleitungen liegt zum einen darin, dass die User nicht auf eine 404-Fehlerseite landen. Ist dies der Fall, dann steigt die Gefahr, dass dieser die Webseite sofort wieder verlässt. Wenn Sie auf Ihrer Webseite lediglich eine Standard 404 Fehlerseite nutzen, die keine konkrete Handlungsaufforderung enthält, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der User Konkurrenzseiten besucht.
Darüber hinaus können Sie mittels 301 Weiterleitungen Duplicate Content vermeiden. Dank dieser, ist jede Webseite nur einmal aufrufbar. Google bewertet Duplicate Content negativ und wertet solche Webseiten im Ranking ab. Als Duplicate Content werden beispielsweise Webseiten eingestuft, die über mehrere URL-Varianten einer Domain aufrufbar sind www.domain.de, www.domain.de/, domain.de oder https://www.domain.de, httpss://www.domain.de). Hier spricht man vom Internen Duplicate Content.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der PageRank bei einer 301 Weiterleitung mit übertragen wird und es damit nicht zu einem Rankingverlust kommt. Bei einer 302 Weiterleitung wiederum wird kein PageRank weiter vererbt. Aus diesem Grund kommt aus SEO-Sicht diese Form der Weiterleitung nur bei temporär verschobenen Inhalten in Frage. Clientseitige Weiterleitungen per Javascript und Meta-Refresh sollten Sie ebenfalls vermeiden, da Google hier gerne unerlaubte Manipulationen vermutet.
So richten Sie 301 Weiterleitungen richtig ein
Obwohl 301 Weiterleitungen prinzipiell einfach zu erstellen sind, können sich zahlreiche Fehler einschleichen. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass die komplette Webseite nicht mehr erreichbar ist.
Es gibt unterschiedliche Vorgehensweise eine 301 Weiterleitung bei Webservern einzurichten:
301 Weiterleitung mit PHP
301 Weiterleitung mittels .htaccess-Datei
301 Weiterleitung mit NGINX
301 Weiterleitung mit Lighttpsd
301 Weiterleitung mit IIS
Da ersten beiden Varianten sind die am meisten verbreitetsten. Daher konzentrieren wir uns in diesem Artikel vor allem auf diese beiden Möglichkeiten.
Die erste empfohlene Möglichkeit, 301 Weiterleitungen einzurichten ist dieser mittels der PHP-Funktion „header“ zu realisieren. In diesem Fall muss das Quell-Dokument eine PHP-Datei sein. In dieser kann der entsprechende PHP-Code direkt in die Index-Datei das weiterzuleitende Dokument geschrieben werden. Der Quell-Code sieht folgendermaßen aus:
Die zweite empfohlene Möglichkeit ist die Einrichtung mittels der .htaccess-Datei. Bei dieser Variante wird die Weiterleitung ins Wurzelverzeichnis des Webservers eingetragen. Hierfür muss ein Apache Webserver mit aktivierten mod_rewrite Module vorliegen. In den meisten buchbaren Webhosting-Paketen sind Apache, aktivierter mod_rewrite Module und eine .htaccess bereits vorhanden. Um die 301 Weiterleitung in der .htaccess-Datei einzutragen, muss folgender Quellcode eingefügt werden:
Wenn mod_rewrite Module nicht aktiviert ist oder Sie dieses aus irgendeinen Grund nicht aktivieren können, dann können Sie mit dem Befehl „RewriteEnginge On“ das mod_rewrite Module dennoch ansprechen. In diesem Fall sieht der Code folgendermaßen aus:
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. 301 Weiterleitungen mittels der .htaccess-Datei gelten jedoch als die zu bevorzugende Variante. Die Einrichtung der 301 Weiterleitungen mittels der .htaccess-Datei geht zum einen schneller. Je mehr Weiterleitungen Sie einrichten müssen, desto größer ist hier das Zeitersparnis. Statt einer X-Anzahl an Dateien müssen Sie lediglich eine Datei bearbeiten.
Wohin genau soll ich weiterleiten?
Um für den User den größtmöglichen Nutzen zu generieren, sollten die 301 Weiterleitungen so spezifisch wie möglich sein. Sprich, eine Seite sollte im besten Fall zu einer Seite weitergeleitet werden, dessen Inhalt dem ursprünglichen Inhalt gleich ist (dies ist bei einer Neustrukturierung der Webseite der Fall) oder am nächsten kommt. Bei einer Unterseite ist dies meist ebenfalls eine Unterseite und nicht die Startseite.
Hier ein fiktives Beispiel zum besseren Verständnis: Sie führen einen Online-Shop für Damen-Bekleidung. Ihre Shopstruktur ist folgende:
Aus irgendein Grund nehmen Sie alle Tank-Tops aus Ihrem Sortiment. Andere Tops wie Spaghetti-Tops und Neckholder-Tops bieten Sie weiterhin an. In diesem Fall sollten Sie auf die Unterkategorieseite Tops weiterleiten. Neben Sie jedoch Tops gänzlich aus dem Sortiment, T-Shirts, Hemden und Blusen können vom Kunden aber weiterhin bestellt werden, dann leiten Sie auf die Kategorieseite Shirts weiter.
Die Startseite sollte als neue Ziel-URL nur dann gewählt werden, wenn es keine entsprechende Seite mehr gibt. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Sie die Kategorie Shirts komplett einstellen und es keine adäquate Kategorienachfolge gibt. In diesem Fall können Sie auf die Startseite des Shops weiterleiten.
Keep it simple
Grundsätzlich können Sie so viele 301 Weiterleitungen wie möglich einrichten. Theoretisch können Sie für eine bestimmte Seite auch verschieden viele Weiterleitungen einrichten. Technisch gesehen gibt es hier keine Obergrenze. Besser ist es jedoch, dass Sie bei internen Verlinkungen auf diese direkt verlinken. Dies erreichen Sie, wenn Sie die betreffenden Links anpassen.
Pro URL sollten jedoch nicht beliebig viele 301 Weiterleitungen eingerichtet werden. Doch was spricht dagegen? Grundsätzlich folgt der Google-Bot jeder eingerichteten 301 Weiterleitung, jedoch nicht unbegrenzt. Wenn für eine betreffende Seite mehrere Weiterleitungen eingerichtet sind, dann kann es passieren, dass der Google-Bot an einem Punkt anhält und den 301 Weiterleitungen nicht weiter folgt. Google Mitarbeiter Matt Cutts gibt an, dass ab vier bis fünf eingerichteten Weiterleitungen pro URL die Wahrscheinlichkeit des Abruchs stark ansteigt. Bei sechs 301 Weiterleitungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Google-Bot bis zur Zielseite kommt, quasi null.
Bei Weiterleitungsketten kommt es zu Einbußen beim „Linksaft“. Je mehr Weiterleitungsstationen eingerichtet werden, desto höher ist der Verlust. Zudem kostet jede eingerichtete Weiterleitung Ressourcen, was zu einer erhöhten Ladezeit führen kann. Dies sieht Google mittlerweile nicht gerne.
Webseitenbetreiber sollten daher danach streben, dass zwischen der alten und der neuen URL nur eine einzige 301 Weiterleitungen von Nöten ist. Hier müssen Sie sich keine Sorgen machen, dass Google Ihrer eingerichteten Weiterleitung auch folgt und die Inhalte auf der anderen Webseite auch als Nachfolgeinhalt (an)erkennt.
Was wir für Sie tun können
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Nadine
Wolff
Als langjährige Expertin im Bereich SEO (und Webanalyse) arbeitet Nadine Wolff seit 2015 bei den internetwarriors. Sie ist Teamlead im Bereich SEO & Webanalyse und begeistert sich für alle (teils schrägen) Neuerungen von Google und den anderen großen Suchmaschinen. Im Bereich SEO hat Nadine Fachartikel in der Website Boosting veröffentlicht und freut sich auf fachliche Workshops und einen nachhaltigen organischen Austausch.
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