Blogbeitrag
SEO
Nadine
Wolff
veröffentlicht am:
03.11.2016
Mit hreflang-Tag die richtige Sprachversion ausspielen und Duplicate Content vermeiden
Inhaltsverzeichnis
Bei dem hreflang-Tag handelt es sich um ein Attribut, welches Google und andere Suchmaschinen auf unterschiedliche Sprachversionen einer Webseite hinweist. So können genau die Inhalte ausgeliefert werden, die für den User relevant sind. Außerdem spielt das Tag bei der Vermeidung von Duplicate Content eine wichtige Rolle. Haben Sie eine Webseite in mehreren Sprachen, kann es sein, dass sich Inhalte ähneln und ohne hreflang-Tag Duplicate Content entsteht, der sich wiederum negativ auf die Performance Ihrer Seite auswirken kann. Demzufolge ist es wichtig, das Attribut korrekt einzusetzen.
Welche Möglichkeiten gibt es um Sprachauszeichnungen zu verwenden?
In unserem Beispiel sehen Sie die englischsprachige Webseite https://www.beispiel.com. Unter https://de.beispiel.com ist die deutschsprachige Variante der Seite zu finden. Sie haben drei Möglichkeiten um Google zu zeigen, dass es sich bei der deutschen URL um die deutschsprachige Version der englischen Webseite handelt:
Sitemap: Sie können Informationen zu verschiedenen Sprachen in Ihrer Sitemap einreichen, anstatt die im Folgenden genannten Markups (zusätzliche Auszeichnung im Quelltext, die nur für Suchmaschinen relevant sind) zu verwenden.
HTML-Link-Element im Header: Hier sollten Sie im Head-Bereich Ihres Quellcodes ein Link-Element hinzufügen, das auf eine andere Sprachversion verweist.
Abb. 1: Link-Element, das auf die deutsche Version einer englischen Webseite hinweist
HTTP-Header: Mit dem HTTP-Header haben Sie die Möglichkeit, auch bei Dateien, die nicht in einem HTML-Format veröffentlicht sind, auf verschiedene Sprachvarianten hinzuweisen.
Abb. 2: Alternative Sprachversion einer URL im HTTP-Header
Abb. 3: Mehrere, durch Kommata getrennte Sprachversionen im Link-HTTP-Header
Beachten Sie, dass Sie die hreflang-Tags bei jeder URL setzen sollten, von der es unterschiedliche Sprachversionen gibt. Wenn zum Beispiel Inhalte auf Englisch, Französisch und Deutsch existieren, müssen auch immer alle Versionen per hreflang-Tag gekennzeichnet werden.
Abb. 4: hreflang-Auszeichnung bei einer URL mit drei verschiedenen Sprachvarianten
Außerdem wird empfohlen, Inhalte für Nutzer mit der gleichen Sprache aber aus unterschiedlichen Regionen zu kennzeichnen. Hier im Beispiel werden spezifische URLs für deutschsprachige Nutzer aus Österreich und der Schweiz bereitgestellt. Allen anderen deutschsprachigen Nutzer wird die allgemein gültige deutsche Seite angezeigt.
Abb. 5: Sprachauszeichnungen für Nutzer mit gleicher Sprache aus unterschiedlichen Regionen
Bieten Sie auf Ihrer Webseite die Möglichkeit an, aus verschiedenen Sprachen oder Ländern zu wählen oder werden User automatisch zu Ihrer Sprache weitergeleitet, denken Sie an die Anmerkung für den hreflang-Wert „x-default“. Dieser wird als Standardseite für alle nicht gekennzeichneten Sprachversionen verstanden. Üblicherweise ist dies die englischsprachige Variante.
Abb. 6: x-default hreflang-Attribut einer mehrsprachigen Seite
Welche Sprachwerte werden unterstützt?
Das hreflang-Tag legt die Sprachversion einer URL fest, die auf einer Webseite mehrsprachige Inhalte bietet. Die Sprache und die Region werden in unterschiedlichen ISO-Formaten festgelegt. Beispiel:
de: Deutsche Inhalte, keine bestimmte Region
de-AU: Deutsche Inhalte, Österreich
de-CH: Deutsche Inhalte, Schweiz
Was sind die häufigsten Fehler bei der Verwendung von hreflang-Tags
Hreflang ist ein sehr nützliches Attribut. Allerdings werden bei der Implementierung oftmals Fehler gemacht. Hier finden Sie die populärsten Fehler und Irrtümer:
Trotz Mehrsprachigkeit wird kein hreflang-Tag verwendet
Viele Webseitenbetreiben schrecken davor zurück, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen, da sie auf den ersten Blick sehr komplex erscheint. Es lohnt sich jedoch die Zeit zu investieren und Google mit richtig eingebauten hreflang-Tags zu zeigen, dass es mehrsprachige Inhalte gibt und wo diese zu finden sind. Und auch Ihre Besucher werden sich freuen, dass ihnen die richtigen Inhalte auf den Suchergebnisseiten angezeigt werden.
Sie verwenden hreflang-Tag, aber setzen kein x-default
Wie oben beschrieben, dient „x-default“ dazu, Google zu zeigen, welche Inhalte den Usern angezeigt werden sollen, die keine eigene Sprachversion haben. Ohne Verwendung dieses Wertes kann es dazu kommen, dass Usern falsche Sprachvarianten in den Suchergebnissen angezeigt werden oder sie zur falschen Sprachversion weitergeleitet werden.
Google Search Console und hreflang-tag sind widersprüchlich
Falls Sie die Google Search Console nutzen, haben Sie unter „Suchanfragen“ „Internationale Ausrichtung“ die Möglichkeit, die Sprachvariante einer Domain beziehungsweise eines Verzeichnisses festzulegen.
Abb. 7: Google Search Console“Internationale Ausrichtung“ für eine Webseite oder ein Verzeichnis
Länderspezifischen Top-Level-Domains (.de, .fr, .es) ordnet Google automatisch zu, bei allgemeinen Top-Level-Domains (.com, .org, .net) haben Sie die freie Wahl. Achten Sie darauf, dass sich Ihre Eingaben in der Search Console nicht von den auf Ihrer Seite implementierten hreflang-Tags unterscheiden, sondern identische Signale gesendet werden.
Fehlende Bestätigungslinks
Ein einfacher aber häufig auftretender Fehler bezieht sich auf die Verlinkung. Stellen Sie sich vor, Seite 1 (de) verweist auf Seite 2 (fr). Dann muss Seite 2 auch auf Seite 1 verweisen. Fehlt diese Verlinkung, kann es sein, dass die hreflang-Tags nicht richtig interpretiert und ggf. nicht berücksichtigt werden. Folglich kann es sein, dass nicht die richtige Sprachversionen in den Suchergebissen ausgespielt wird.
Canonical-Tag und hreflang-Tag sind nicht identisch
Es ist wichtig Google eindeutige Signale zu senden. Nur so kann das Risiko minimiert werden, dass Google Anweisungen ignoriert und selbst entscheidet, was relevant für den User ist. Dies bezieht sich auch auf die Verwendung von hreflang-Tags in Kombination mit Canonical-Tags. Zeigt eine URL per hreflang-Tag auf sich selbst, müssen Sie vermeiden, dass das Canonical-Tag auf eine andere URL zeigt, da sonst für Google nicht erkennbar ist, welche Anweisung berücksichtigt werden soll. Haben Sie also gleiche Inhalte auf unterschiedlichen URLs, dann achten Sie darauf, dass Sie im Canonical-Tag die URL auszeichnen, die indexiert werden soll. Und auch nur diese URL wird mit dem hreflang-Tag ausgezeichnet. So gewährleisten Sie, dass beide Tags identisch sind.
Was können wir für Sie tun?
Sie haben eine Webseite mit Inhalten in mehreren Sprachen und sind sich nicht sicher, ob Sie das hreflang-Tag korrekt implementiert haben? Oder Sie möchten wissen, ob Sie Duplicate Content auf Ihrer Webseite haben? Kontaktieren Sie uns und wir helfen Ihnen gern weiter. Natürlich beraten wir Sie auch gern bei allen anderen Online Marketing Disziplinen. Wir freuen uns von Ihnen zu hören.
Nadine
Wolff
Als langjährige Expertin im Bereich SEO (und Webanalyse) arbeitet Nadine Wolff seit 2015 bei den internetwarriors. Sie ist Teamlead im Bereich SEO & Webanalyse und begeistert sich für alle (teils schrägen) Neuerungen von Google und den anderen großen Suchmaschinen. Im Bereich SEO hat Nadine Fachartikel in der Website Boosting veröffentlicht und freut sich auf fachliche Workshops und einen nachhaltigen organischen Austausch.
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