
Blogbeitrag
SEO

Moritz
Klussmann
veröffentlicht am:
24.11.2025
Google AI Mode: Neue Regeln für Sichtbarkeit – Empirische Studie 11/2025
Inhaltsverzeichnis
Es gibt Momente im digitalen Marketing, in denen sich die Spielregeln nicht nur leicht anpassen, sondern komplett neu geschrieben werden. Wir befinden uns genau jetzt in einem solchen Moment. Seit Oktober 2025 ist der Google AI Mode in Deutschland verfügbar und er ist Googles Antwort auf ChatGPT. Viele Marketer*innen und SEOs haben darauf gewartet, doch die Realität trifft viele härter als erwartet.
Einleitung: Das SEO-Beben, das wir kommen sahen
Jahrelang galt das Mantra: "Optimiere für die Top 3, und der Traffic gehört dir." Doch unsere neueste empirische Studie bei internetwarriors zeigt ein anderes Bild. Ein Bild, das für traditionelle SEO-Strategien beunruhigend, für anpassungsfähige Unternehmen aber voller Chancen steckt.
Die wichtigste Erkenntnis vorab: Ein Top-Ranking in der klassischen Google-Suche ist keine Garantie mehr, um in den Large Language Models (LLMs) stattzufinden. Tatsächlich zeigt unsere Datenanalyse, dass über 60 % der Quellen, die der AI Mode zitiert, nicht einmal in den Top 50 der organischen Suche auftauchen.
Was bedeutet das für deine Sichtbarkeit bei Google? Es bedeutet, dass wir SEO neu denken müssen. In diesem Artikel tauchen wir tief in unsere Analyse von über 3.000 URLs ein und zeigen dir, wie du deine Strategie anpassen musst, um im Zeitalter der AI Search nicht unsichtbar zu werden.
Die Studie: Ein Blick unter die Haube der KI
Bevor wir zu den strategischen Implikationen kommen, ist es wichtig, die Datengrundlage zu verstehen. Wir wollten uns nicht auf Bauchgefühle verlassen, sondern empirische Fakten schaffen.
Unser Studien-Setup:
Wir haben eine umfassende Analyse durchgeführt, die folgende Parameter umfasste:
Umfang: 240 verschiedene Prompts (Suchanfragen).
Vielfalt: 12 unterschiedliche Branchen, von E-Commerce und Pharma bis hin zu Finanzen und Energie.
Datenbasis: Insgesamt wurden 3.109 URLs identifiziert und analysiert, die von der Google AI als Quellen (Citations) ausgegeben wurden.
Ziel: Wir wollten wissen, welche Typen von Websites verlinkt werden, welche Content-Formate gewinnen und wie stark die Überschneidung zur klassischen Suche ist.

Die Methodenübersicht unserer Studie
Diese Datenbasis liefert uns den bisher klarsten Blick darauf, wie Google im AI Mode Informationen auswählt und präsentiert.
Der Schock für klassisches SEO: Die 60%-Lücke
Dies ist der Punkt, an dem wir uns ehrlich machen müssen: Das klassische SEO Playbook hilft nur noch bedingt, um die Sichtbarkeit im AI Mode zu erhöhen.
Unsere quantitativen Analysen förderten eine Statistik zutage, die jeden SEO-Manager aufhorchen lassen muss:
"Über 60% der Citations im AI Mode sind NICHT in den Google Top 50 Ergebnissen der klassischen Suche zu finden."
Lass uns das kurz sacken lassen. Selbst wenn du extrem viel Budget und Zeit investiert hast, um für ein Keyword auf Seite 1, 2 oder 3 zu ranken – die KI ignoriert dich in mehr als der Hälfte aller Fälle zugunsten anderer Quellen.
Noch drastischer wird es, wenn wir uns die absolute Spitze ansehen: Nur 21,97 % der im AI Mode verlinkten URLs finden sich auch in den Top-10-Ergebnissen der klassischen Google-Suche.
Was bedeutet das für "Google Ranking verbessern"?
Es bedeutet, dass die Algorithmen, die das organische Ranking bestimmen (Backlinks, technische SEO, Core Web Vitals), nicht deckungsgleich mit den Auswahlkriterien der LLMs (Large Language Models) sind. Die KI sucht nach anderen Signalen. Sie sucht nach semantischer Relevanz, Informationsdichte und Kontext, nicht zwingend nach der Domain mit dem höchsten Authority Score.
Wer heute nur auf das klassische Google Ranking optimieren setzt, optimiert an der Zukunft vorbei. Wir sehen eine Entkopplung der beiden Such-Modi.

Überschneidung der AI Mode Links mit den organischen Top 10 Ergebnissen
Unsere Daten zeigen zudem spannende Unterschiede zwischen den verschiedenen KI-Engines. Während sich Google AI Mode und Perplexity noch zu knapp 30 % überschneiden, wählt ChatGPT völlig andere Quellen (unter 10 % Überschneidung). Das "Winner-takes-it-all"-Prinzip der alten SEO-Welt, wo Platz 1 überall gewinnt, ist vorbei.
Wer sind die Gewinner im AI Mode? (Websites & Content)
Wenn die klassischen Top-Rankings nicht mehr ausschlaggebend sind, wer profitiert dann? Unsere Analyse der Website-Typen liefert klare Antworten, wie du deine KI Content Strategie ausrichten solltest.
Brand-Websites und E-Commerce: Das Fundament steht
Die gute Nachricht für Marken: Brand-Websites (44,26 %) und E-Commerce-Shops (10,57 %) machen zusammen über die Hälfte aller Verlinkungen aus.
Das bedeutet, dass Google auch im AI Mode vertrauenswürdigen Markenquellen den Vorzug gibt. Aber – und das ist ein großes Aber – es kommt darauf an, welche Unterseiten verlinkt werden.
Digitale PR ist der neue Backlink-Aufbau
Auffällig ist der Anstieg von News/Journalismus-Seiten (10,19 %) und Vergleichsportalen (10,29 %). Zusammen machen sie über 20 % der Quellen aus.
Interpretation: Die KI validiert Informationen durch Dritte. Wenn deine Marke oder dein Produkt in einem renommierten Nachrichtenartikel oder einem unabhängigen Vergleichsportal erwähnt wird, steigt die Wahrscheinlichkeit massiv, dass die KI diese Informationen aufgreift und dich als Quelle nennt. Digitale PR wird damit wichtiger als der klassische, technische Linkaufbau.
Foren sind (noch) überschätzt
Entgegen dem Hype um "Reddit-SEO" zeigen unsere Daten, dass Foren und Community-Seiten weniger als 3 % der erwähnten Links ausmachen. Eine reine Strategie, die nur auf User Generated Content setzt, greift also zu kurz.

Typ von Websites, die im AI Mode verlinkt werden.
Content-Metamorphose: Weg vom Verkauf, hin zur Orientierung
Vielleicht die wichtigste Erkenntnis der Studie betrifft die Art des Contents. Hier müssen Unternehmen am schnellsten umdenken.
Reine Verkaufstexte verlieren an Relevanz. Die KI versteht die Suchintention (Search Intent) viel granularer. Wenn Nutzer*innen den AI Mode nutzen, suchen sie oft nach Zusammenfassungen, Erklärungen oder Vergleichen – nicht direkt nach einem "Kaufen"-Button.
Unsere Daten sprechen eine deutliche Sprache:
Blogartikel dominieren: 41,23 % aller verlinkten URLs sind Blogartikel oder blog-ähnlicher Content.
Listicles funktionieren: Mit 12,35 % sind Listen (z.B. "Die 10 besten...") das zweithäufigste Format.
Hilfe-Seiten verlieren: Reine FAQ- oder Hilfe-Seiten liegen nur bei 4,67 %.
Warum ist das so?
Listicles und gut strukturierte Blogartikel bieten der KI "futtergerechte" Informationen. Sie bieten Orientierung und Struktur, die das Sprachmodell leicht extrahieren und neu zusammensetzen kann. Eine reine Produktseite bietet oft zu wenig Kontext. Eine trockene FAQ-Seite ist oft zu spezifisch und bietet nicht den umfassenden Kontext, den die KI für eine generierte Antwort benötigt.

Art von Content
Das Fazit für deine Content-Strategie: Content, der Orientierung bietet, gewinnt. Unternehmen müssen weg von reinem Sales-Content und hin zu informativen, nutzerzentrierten Inhalten, die Fragen umfassend beantworten.
GEO (Generative Engine Optimization): Die neue Ära der Optimierung für Google
Wir müssen aufhören, nur "SEO" zu sagen, wenn wir eigentlich Sichtbarkeit in KI-Systemen meinen. Der Fachbegriff, der sich hier herauskristallisiert, ist GEO (Generative Engine Optimization).
Basierend auf unserer Studie lassen sich konkrete Handlungsempfehlungen für GEO ableiten:
On-Page GEO ist ein großer Hebel: Da Brand-Websites so stark vertreten sind, hast du die Kontrolle. Optimiere deine informativen Bereiche. Sorge dafür, dass deine Blogartikel klare Strukturen, Listen und prägnante Zusammenfassungen enthalten.
Informational vor Transactional: Bei Prompts mit informativer Suchintention ist die Chance höher, auch mit guten Rankings in den AI Mode zu kommen. Investiere in High-Level-Content, der Themen erklärt, statt nur Produkte zu bewerben.
Erweitere deine PR-Arbeit: Sorge dafür, dass du auf News-Seiten und in Vergleichsportalen stattfindest. Die KI vertraut diesen Quellen. Deine Marke muss dort präsent sein, wo Meinungen gebildet werden.
Diversifiziere deine Quellen: Verlasse dich nicht darauf, dass dein Google-Ranking dich rettet. Da über 60 % der AI-Links aus dem "Nichts" (außerhalb der Top 50) kommen, hast du die Chance, mit hochspezifischem, exzellentem Content Nischen zu besetzen, die im klassischen SEO von großen Playern dominiert werden.
Fazit: Wer jetzt handelt, sichert sich den Vorsprung
Die Integration von KI in die Suche und die Nutzung von LLMs werden sich immer weiter verstärken. Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung. Die Tatsache, dass der AI Mode oft andere Quellen wählt als der klassische Algorithmus, ist beängstigend und befreiend zugleich.
Es bedeutet, dass die Karten neu gemischt werden. Kleine Player mit exzellentem Content können Giganten schlagen, die sich nur auf ihrer Domain Authority ausruhen. Unternehmen, die jetzt reagieren und ihre Strategie von reinem SEO hin zu einer hybriden SEO/GEO-Strategie entwickeln, sichern sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Warte nicht, bis dein Traffic einbricht. Nutze die Erkenntnisse aus unserer Studie, um deine Inhalte fit für die AI Suchmaschine zu machen.
Möchtest du tiefer in die Daten eintauchen?
Unsere Studie enthält noch viel mehr Details, Branchen-Breakdowns und spezifische Analysen zu Perplexity und ChatGPT.
Lade dir jetzt die komplette Google AI Mode Studie herunter und erfahre im Detail, wie du deine SEO / GEO Strategie für die Zukunft optimierst.
Kostenloser Download der Google AI Mode Studie
er empirischen Studie "Google AI Mode: Neue Regeln für Sichtbarkeit" von internetwarriors, durchgeführt im November 2025.

Moritz
Klussmann
- Moritz ist im Herzen Software- und Internet-Geek - Insgeheim mag er Buchhaltung und Controlling - Nicht gut im Tennis, aber er liebt es🎾
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